R. Rettich, 17.9.2024/ Die BF1EH24 hat am 17.9.2024 das Gebiet „Annaberg“ hinter der Schule erkundet.Ein geteerter Radweg führt bis nach Leistadt. Linkerhand befindet sich ein Steingebilde, welches aussieht, wie eine zu hoch geratene Sandstein-Bank. Was ist das?
Es handelt sich um eine Gruhe, auch Raststein, Ruhstein oder Steinraste genannt. Ab wann genau solche Gruhen errichtet wurden, ist bisher nicht gesichert. Die wenigsten sind mit Jahreszahlen versehen. Vom 17. bis zum 20. Jh. wurden diese Gruhen gesichert genutzt.
Wegeskreuze kennen wir aus den Wingert, aber Gruhen?
Gruhen befinden sich entlang von früheren Marktwegen. Die Lasten wurden, meist in Kiepen, auf dem Rücken getragen. Auf einer Gruhe konnte die Kiepe abgestellt werden (siehe Foto), ohne dass sie vom Rücken genommen werden musste. Alleine konnte man die schwer beladenen Kiepen oft gar nicht aufsetzen, bzw. dann nicht mehr aufstehen. Besonders Kinder nicht, die auf den Markt geschickt wurden.
Die auf der Gruhe abgestützte Kiepe entlastete den Rücken für die Zeit der Rast (Pause).
Rasten finden sich vornehmlich in der Pfalz, im Elsaß, in Rheinhessen und in Hessen. Achtet mal darauf, wenn Ihr unterwegs seid!
Eine zweite Gruhe in Bad Dürkheim findet Ihr auf der rechten Seite der Hammelstalstraße (Seebach), kurz vorm Waldrand (früher gab es hier noch keine Bebauung (Wohnhäuser)).
Ein Stückchen weiter Richtung Leistadt findet sich ein Weiher, auf und in dem sich verschiedene Tiere (Fische, Frösche, Enten, Rallen, Reiher,….) aufhalten. Beobachten konnten wir den Reiher, wie er abhob und sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite im Graben niederließ.
Dann bogen wir links ab, ein Stück Richtung Waldrand, dann nochmals nach links bis zur Gölzmauerhütte. Eine Schutzhütte, bei der man bei Regen innen und bei gutem Wetter außen an einem Tisch sitzen kann. Offenes Feuer ist hier nicht erlaubt!
Auf dem Rückweg zur Schule passierten wir einen sog. Hohlweg, dessen Pflasterung auf die Römer zurückgeht, die oberhalb der Schule im Steinbruch gearbeitet haben.