R. Rettich 8.7.2024/ Mehrere Klassen führen aktuell das Projekt „Günstige Freizeitgestaltung in und um Bad Dürkheim“ - rechtzeitig zur Sommersaison – durch und verfassen homepage-Artikel. Am Freitag, den 5.7.2024 sind die Klassen BF1EH23, BSEK23a und BSEK22b zusammen mit ihren Lehrkräften Dewitz, Schlosser und Rettich zu einem klassischen Wandertag aufgebrochen.

Also ein Wandertag, wie ihn noch Eure Eltern und Großeltern erlebt haben. Die erste Stunde ging es fast ausschließlich bergauf. Das war schon ziemlich anstrengend. Hinter der Schule sind wir Richtung Annaberg zur römischen Wasserleitung, dann links in den Retzerwald, vorbei am Schützenhaus in die Weilach. Dort haben wir Brotzeit am „Schlagbaum“ gemacht. Weiter ging es zur Hofruine Weilach, dann haben wir eine Letterbox geborgen und dann an der PWV-Hütte Weilach erneut pausiert und gefuttert.

Weiter ging es zum Teufelstein, hinunter an der sogenannten Heidenmauer entlang zur Kaiser-Wilhems-Höhe, weiter zum Kriemhildenstuhl. Am dortigen Mini-Teich haben wir kleine Frösche, Molche und riesige Libellen beobachtet. Dann ging es vorbei an einer ehemaligen Drachenhöhle zurück zur BBS. Gegen 14 Uhr kamen alle wohlbehalten an der Schule an. Keiner ging verloren, keiner wurde verletzt.

Diese Tour kann auch in Teilen absolviert werden. Dann parkt Ihr in der Weilach und lauft in irgendeine Richtung. Gültige Wanderkarte: „Bad Dürkheim und Umgebung, topographische Karte 1:25000 mit Wanderwegen, Koordinatengitter für GPS-Nutzer“. Kostenlose Stadtpläne mit umliegenden Wanderwegen bekommt Ihr bei der Tourist-Information am Wurstmarktplatz. Bitte: Im Wald herrscht ABSOLUTES Rauchverbot! Bitte haltet Euch daran. Der Wald ist durch die letzten drei trockenen Sommer so geschädigt, dass die Waldbrandgefahr enorm hoch ist. Der regenreiche Frühling in diesem Jahr ist nicht ausreichend um die Schäden zu kompensieren.

Nun die Erklärungen zu den o.g. Zielen:

Am Annaberg wurde bei Wingert-Arbeiten eine alte römische Wasserleitung entdeckt und freigelegt. Hier gibt es ein Wasserbecken und Sitzgelegenheiten unter einem schattigen Baum. Das Fließgewässer heißt „Lauerbach“ und ist mit einer Sage um eine gestaltwandlerische weiße Frau verbunden, die wir zu Gehör bekamen. Der Schlagbaum ist eine große Waldwegekreuzung, an der sich neun Wege kreuzen. Hier gibt es Tische und Bänke zum Verweilen. „Schlagbaum“ ist das alte Wort für „Schranke“. Hier war früher eine „Zollstätte“, an der Wegezoll entrichtet werden musste.

Auf dem Rundweg zur Hofruine Weilach achtet auf die Holzskulpturen links und rechts des Weges (Pilz, Hase,….). Das Hofgut Weilach ist bereits seit dem 13. Jahrhundert urkundlich belegt. Um 1790 wurde das Hofgut von einer Räuberbande gebrandschatzt und nicht wieder aufgebaut. Die Ruinen liegen an der Biegung des Rundweges. Die Tochter des damaligen Hofbesitzers erkannte unter den Räubern den Schmied aus dem Nachbardorf, sodass die Bande gefasst und bestraft werden konnte. Seitdem spukt der Schmied in der Ruine. So habe wir das bei dem Ausflug gelernt.

Wenige Schritte weiter beginnt der Weg zur Letterbox. Was ist eine Letterbox? Das ist eine Art Schatzkiste, die geborgen werden kann. Ohne Technik. Mit einem Rätsel (neudeutsch: clue), einer Wanderkarte und einem Kompass. Letterbox-Standorte findet Ihr unter „letterboxing-germany.de“. Die Schüler, die wollten, bekamen den „clue“ und jeweils einen Kompass. Nach ca. 15 Minuten war die Letterbox gefunden. Die Finder verewigten sich im Logbuch der Letterbox und vergruben diese wieder für die nächsten Finder.

Die PWV-Hütte ist ein Wanderer-Ziel, welches von Mitgliedern des Pfälzer-Wald-Vereins wochenends bewirtschaftet wird (sehr günstiges pfälzer Essen). Die Toiletten sind rund um die Uhr zugänglich. Der gesamte Pfälzer Wald ist mit PWV-Hütten ausgestattet, so dass es wochenends immer etwas zu futtern und leckere Schorle gibt. Spielplätze sind auch vorhanden.

Der Teufelstein ist ein großer Findling (einsamer Felsblock) auf einer Anhöhe, von der aus man auf die Limburg-Ruine blicken kann. Auch hier gibt es eine Sage. Den Felsblock hat der Teufel hier verloren, als er die Limburg zerstören wollte. Auch diese Sage bekamen wir zu Gehör. Außerdem ist der Teufelstein eine mutmaßliche keltische Kultstätte.

Die sogenannte Heidenmauer ist ein keltischer Ringwall von 2,5 km Umfang, bis zu 10 m hoch, der einst eine keltische Siedlung umschlossen hat.

Die Kaiser-Wilhelms-Höhe ist ein Aussichtstürmchen, geschaffen vom Drachenfelsclub, der sich um Denkmäler und Aussichtspunkte rund um Bad Dürkheim kümmert. Von hier aus blickt man über das Bad Dürkheimer Tal bis nach Hardenburg.

Oberhalb des Kriemhildenstuhls ist eine weitere Letterbox vergraben. Leider reichte die Zeit nicht mehr, um auch diese noch zu bergen.

Der Kriemhildenstuhl ist ein ehemaliger römischer Steinbruch, in dessen Wänden die Römer Ritzereien hinterlassen haben, die heute noch erkennbar sind. Auf dem Plateau steht eine Tafel, mit deren Hilfe die Felsbilder gefunden werden können. Auch hier gibt es Sitzgelegenheiten.

In diesem Gebiet gedeihen seltene Tiere und Pflanzen, weshalb das Klettern im Steinbruch nicht erlaubt werden kann. Auch hierzu gibt es Infotafeln vor Ort. Vorbei an der Drachenhöhle dauert es nur noch 10 min. bis zur BBS. Die Drachenhöhle beherbergte einst pfälzer Drachen. Beim Schnarchen hinterließen sie Rußspuren an der Decke, die heute noch sichtbar sind.

Wir empfehlen, ein Picknick einzupacken und los zu gehen.

 

Klassen BF1EH23, BSEK23a, BSEK22b

 

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