Künstler aus Kenia bringen Hoffnung an die BBS

E. Teufel, 06.03.2020/ Während eines kurzen Gesprächs mit den Künstlern des Nairobi Hope Tanztheaters, das nun seit zwei Monaten in Deutschland auf Tournee ist, erwähnten diese, dass sie es sehr genießen in Deutschland zu touren aber sich natürlich auch auf Kenia, ihre Heimat,  freuen. Unser Eindruck ist: „Deutsche reden viel und handeln eher selten, möchten immerzu alles organisieren und im Griff haben und sehen oft nur die negativen Dinge“.

 

Haben sich diese Vorurteile heute bestätigt?

 

Vor allem Lehrer reden in der Regel sehr viel in der Schule - heute aber wurde wenig geredet und viel gemacht und dies in erster Linie von unseren Schüerlnnen: mit viel Tempo, Engagement und Freude haben alle mit ihren Fähigkeiten und Kenntnissen beim Theater- und Tanzworkshop des Nairobi Hope Theatres mitgemacht. So entstand aus den Klassen HBFTO18, BF2GWV, den SchülerInnen der Carlowitz Realschule aus Weisenheim am Berg und auch den SchülerInnen der Lebenshilfe gemeinsam mit dem Theaterensemble aus Kenia schnell eine funktionierende Einheit.  Die dominierenden Themen Fairness und Achtung von Minderheiten (es kann uns alle mal treffen) konnten während des szenischen Spiels förmlich „erlebt“ werden.  Bei Sprachproblemen half man sich gegenseitig und beim Tanzen spielten sprachliche und kulturelle Barrieren sowieso keine Rolle mehr.

 

Heute wussten wir nicht, was uns erwartet, natürlich wurden Räume organisiert und vorbereitet, wir hatten  auch an Essen und Trinken gedacht, ebenso mussten unsere Gäste von den befreundeten Schulen eingeladen werden. Danach war alles pure Spontanität: ein kurzes Briefing zwischen uns, dem Ensemble und seinem Regisseur Stephan Bruckmaier und der Tag rollte los ohne dass nachgeschoben oder gebremst werden musste. Es lief einfach. Erwähnen möchte ich nur einen magischen Moment mit den Protagonisten Tarek aus der HBF und Celine von der Lebenshilfe,  die die Themen Teilhabe und Teilen spontan und mit sehr viel Herzlichkeit inszeniert haben. Ein wunderbarer Moment gelebter Inklusion. So etwas lässt sich nicht organisieren.

 

Es stimmt, wir sehen oft nur das Negative, auch wir Lehrer bei unseren Schülern, der heutige Workshop war ein schönes Beispiel dafür, dass Schule und Schüler auch mehr können als wir im Alltag oft vermuten und uns zutrauen, man muss es nur mal zulassen, Vertrauen haben, Verantwortung abgeben, Dinge geschehen lassen.  Auch Frau Holz vom DüW Journal meinte zu Anfang, dass sie nur einen kleinen Artikel schreiben könne, da das Corona Virus so viel Raum in Anspruch nimmt.  Warum lassen wir dies eigentlich zu? Am Ende wollte sie dann aber doch noch mehr Fotos von uns haben.

 

Und hat der Vormittag Spaß gemacht? Sicherlich werden dies alle TeilnehmerInnen bestätigen. War die Veranstaltung auch nachhaltig für die SchülerInnen? Ich denke, wir fragen mal nach, wenn wir dem einen oder der anderen in 5 Jahren zufällig mal wieder begegnen,  woran er oder sie sich noch erinnert während der Schulzeit an der BBS Bad Dürkheim. Ich hoffe der Workshop des Nairobi Hope Theaters ist dann auch dabei.... es wäre schön.

 

 

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