Besichtigung der Gedenkstätte KZ Osthofen
BF1T21a (Noel, Simon O.) / R. Rettich, 17.05.2022/ Am 31.3.2022 fuhr die Klasse BF1T21a nach Worms-Osthofen zur Gedenkstätte. In Deutsch, Englisch und Sozialkunde bearbeiteten wir aus aktuellem Anlass das Thema „Krieg“ in vielfältigen Facetten. So kamen Mitschüler auf die Idee, nach Osthofen, das nächstgelegene ehemalige KZ, zu fahren.
In Gebäuden einer ehemaligen Papierfabrik richteten die Nazis bereits 1933 ein Lager für Gegner des NS-Regimes ein. Osthofen war ein Straflager, kein Vernichtungslager. Inhaftiert waren mehrheitlich politische Häftlinge und Randgruppenvertreter (Katholiken, Sinti, Zeugen Jehovas,....) In den 17 Monaten des bestehenden Lagers wurden die Häftlinge misshandelt. Ab 1934 wurde ein Teil der Häftlinge in andere Lager verschleppt, wo sie zum Teil ermordet wurden. In der heutigen Gedenkstätte wird die Dauerausstellung „Nationalsozialismus in Rheinland-Pfalz“ gezeigt.
Weiterhin gibt es wechselnde Sonderausstellungen und Veranstaltungen auf dem Gelände. Die Ausstellung ist interessant, abwechslungsreich und anregend gestaltet. Auch Kurzfilme und Podcasts stehen zur Verfügung. Der Roman „Das siebte Kreuz“ von Anna Seghers spielt in und um das KZ Osthofen. Dem Werk und der Autorin ist ein eigener kleiner Ausstellungsraum gewidmet. Auch dem mutigen SPD-Politiker Carlo Mierendorff, der sich offen gegen die Nationalsozialisten stellte, ist ein eigener Raum gewidmet.
Genauere Infos zur Gedenkstätte findet Ihr unter https://www.gedenkstaette-osthofenrlp.de/osthofen/der-ort/das-kz-osthofen. Die vielen Informationen und Dokumente im Ausstellungshaus machten uns fassungslos. Nebenan befindet sich eine große Halle (siehe Foto), in der die Häftlinge auf dem nackten Steinboden schlafen mussten. Die Halle ist nicht beheizbar und zugig. Wir konnten uns gut vorstellen, wie man hier krank werden MUSS. Wir finden es wichtig, Gedenkstätten zu besuchen, damit wir die Gräueltaten nicht vergessen, aufmerksam bleiben und bei Unrecht den Mund aufmachen!