Sport-Unterricht an anderem Ort - Lasertag-Arena

R.Rettich, 29.01.2020/ Zum Halbjahreswechsel muss ich meine Sport-Klasse BF2GWV abgeben. Eine sportliche Abschlussveranstaltung wäre schön. Gleichzeitig wäre dies eine Gelegenheit, die neue Sportkollegin - Frau Platz - mit der Lerngruppe bekannt zu machen. Ins Schwimmbad konnten wir nicht, weil Schulklassen nachmittags nicht zum Schulsport ins Salinarium kommen dürfen. Die Südpfalzdraisine öffnet erst bei besserem Wetter.
Also beschlossen wir, Lasertag spielen zu gehen. Die Schüler fragten zu Hause nach, ich schrieb einen Elterninformationsbrief, sammelte Geld ein und buchte die Arena für uns ganz alleine zur Sportunterrichtszeit.
Zur Information: Beim Lasertag geht es NICHT ums Totballern! Man stirbt nicht, wie bei einem Computerspiel. Teams treten gegeneinander an, wie bei anderen Sportarten auch. Man versucht, Punkte für das Team zu machen und das Spiel zu gewinnen. Dieses Mannschaftspunktespiel erfordert Teamplay und Geschicklichkeit (Kompetenzen, die der Sport-Lehrplan einfordert).
Als Hilfsmittel bekommt man ungefährliche Infrarotsignalgeber (=Phaser). Man versucht mittels Phaser gegnerische Teams an der elektronischen Weste oder am Phaser zu markieren, Targets (Ziele) zu treffen und anderweitig Punkte zu sammeln. Wird man selbst getroffen, deaktiviert sich der Phaser für einige Sekunden, dann kann man weiter spielen. Das Ganze findet in einer dunklen, verwirrend (Schwarzlicht) und schwach beleuchteten 2stöckigen Arena statt, die labyrinthisch ausgebaut ist. Man fühlt sich ein bisschen wie in einem Verfolgungskrimi, man sucht Deckung, huscht um Ecken, jagt. Tatsächlich kommt man ins Schwitzen.
Es gibt verschiedene Spielmodi, die unterschiedlich anspruchsvoll sind. Wir durften mehrere ausprobieren. Da der Betreiber etwas verspätet an der Arena ankam, entschuldigte er sich bei uns mit einer zusätzlichen Freispiel-Runde. Danke dafür! Die Stimmung war ausgelassen. Die Gruppe lachte, scherzte und spielte. In den kurzen Pausen konnte man Airhockey spielen. Die Jungs boxten mit lautem Karacho einen elektronischen Punchingball nach oben und verglichen ihre Kräfte. Das Ganze dauerte dann bis ca. 16.30 Uhr statt wie geplant bis 15 Uhr.
Niemand war verärgert, weil jemand anderes mehr Punkte erzielte. Der Teamgeist blieb neidlos erhalten. Das ist Sportgeist: Die Freude am gemeinsamen Spiel macht Posen und Konkurrenzgehabe überflüssig. Am Ende dieses ungewöhnlichen Nachmittags kam die mehrfache Bitte, ob man nicht öfter Lasertag spielen gehen könne.
Das ist natürlich jederzeit auch privat möglich. Dazu kann man Spiele (=Missionen) im Internet buchen. Ich erlaube mir, hier den Link der Arena zu notieren: https://www.laserforce-gruenstadt.de/. Ich bedanke mich bei der Klasse für diesen sportlich-fairen Gute-Laune-Nachmittag und das angenehme erste Halbjahr. Auf dem Foto ist das Klassenteam (etwas abgekämpft) nach der vierten Mission zu sehen.

 

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